Am Sonntag nachmittag überfielen drei Neonazis einen Dortmunder Antifaschisten vor seiner Haustür und griffen ihn auch mit einem Messer an. Der Angegriffene war bereits zwei Wochen vorher von Nazis bedroht worden und hatte sie angezeigt. So kamen sie vermutlich an seine Adresse.
Dass Nazis in Dortmund am helllichten Tag einen Menschen angreifen, den sie als politischen Gegner ansehen, zeigt einmal mehr die Gefahr, die von der Dortmunder Naziszene ausgeht. Es zeigt aber auch das Selbstbewusstsein, mit dem Nazis dort vorgehen und wie sicher sie sich dort fühlen. Bei dem Angriff am Sonntag wurde der Tod des Angegriffenen billigend in Kauf genommen.
Dortmunder Zustände
In letzter Zeit häufen sich Berichte über Drohungen und Angriffe durch Nazis in Dortmund. So richtig zu interessieren scheint es jedoch kaum eine*n. Mit dem Verbot des „Nationalen Widerstands Dortmund“ meint man wohl, es sei genug gegen die Szene vor Ort getan worden. Städtischerseits bleibt es bei halbherzigen symbolischen Aktionen gegen die lokale rechte Szene. Die Polizei ist weiterhin äußerst bemüht, den Nazis unbehelligte Aufmarsch-Erlebnisse zu ermöglichen. Antifaschistisches Engagement und Protest hingegen wird kriminalisiert und behindert.
Dortmund ist seit langem eine Hochburg der extremen Rechten in NRW und entfaltet bundesweit hohe Attraktivität für die Naziszene. Um dagegen vorzugehen braucht es einen langen Atem, viel Entschlossenheit und Geschlossenheit. Denjenigen, die sich in Dortmund gegen Nazis und Rassist*innen engagieren, wünschen wir viel Kraft und Durchhaltevermögen. Lasst euch nicht einschüchtern!
Aber passt auch auf euch auf.
Wir werden euch weiterhin unterstützen, so gut wir es können. Ansonsten schicken wir euch solidarische Grüße und wünschen dem Verletzten alles Gute!
Es reicht! Solidemo für Opfer der Messerattacke
Samstag, 20. August um 12 Uhr an der Katharinentreppe (gegenüber Hbf), anschließend Demonstration nach Dorstfeld
Treffpunkt für die Anreise aus Köln: 9:30 Uhr vorm Kölner Hbf
http://www.blockado.info/es-reicht/
Großdemo gegen rechte Gewalt in Dortmund
24. September, 14 Uhr