Kinostart „Der Kuaför aus der Keupstraße“ im Filmforum des Museum Ludwig

Am Donnerstag, den 25.02.2016, um 20:00 Uhr lädt die Initiative „Keupstraße ist überall“ in das Filmforum des Museum Ludwig zum Kinostart des Dokumentarfilms „Der Kuaför aus der Keupstraße“ von Andreas Maus.

Nach der Filmvorführung gibt es eine moderierte Diskussion mit Publikum, Beteiligten und Rechtsanwälten.

„Der Kuaför aus der Keupstraße“

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Am 25. Februar hat der Dokumentarfilm „Der Kuaför aus der Keupstraße“ seine Kinopremiere. Es ist der erste Kinofilm der sich mit den Folgen der rassistischen Ermittlungsmethoden der Polizei nach den Morden und Bombenanschlägen der Täter des NSU auseinandersetzt.
Der Film erzählt aus der Perspektive der Betroffenen, wie tief der Nagelbombenanschlag in der Kölner Keupstrasse am 9.Juni 2004 das Leben der Menschen dort verändert hat. Nur aus Zufall kam bei dem Nagelbombenattentat niemand ums Leben. Neben schwersten körperlichen Verletzungen und dem traumatischen Erlebnis der Bombenexplosion hört ihr Albtraum auch nach dem Anschlag nicht auf. Ähnlich wie bei allen Angehörigen der 10 Mordopfer, die vom Nationalsozialistischen Untergrund umgebracht wurden, gab es auch für die Betroffenen der Keupstrasse den „Anschlag nach dem Anschlag“. Denn bis zur Selbstenttarnung des NSU im November 2011 standen sie im Fokus von polizeilichen Ermittlungen und unter gesamtgesellschaftlichem Generalverdacht. Es wurde allein gegen die Opfer und ihr Umfeld ermittelt, nicht gegen mögliche Täter aus dem rechtsextremen Spektrum.
Interviews mit Betroffenen und nachgespielte Zeugen-Befragungen aus den Original Prozessakten eröffnen einen Einblick in das Leid der Betroffenen und die Vorgehensweise der Behörden.
Damit eröffnet der Film die Diskussion über die Frage einer strukturellen Fremdenfeindlichkeit in Deutschland und lässt erstmals die Opfer selbst ihre ganz persönliche Geschichte erzählen, die auch bis heute nicht zu Ende ist. Denn weder der Prozess in München, noch die vielen Untersuchungsausschüsse konnten ihnen bislang Antworten geben, auf ihre Fragen: Wer hat das getan und warum? Warum hat uns niemand geglaubt, als wir sagten, dass die Täter Ausländerfeinde seien? Warum wurden wir verdächtigt und bespitzelt? Warum hat man nicht nach den wahren Tätern gesucht? Und warum gibt es bis heute keine Aufklärung?

Diese Diskussion wollen wir mit ihnen nach der Filmvorführung fortsetzen. Wir alle freuen uns auf sie, einen bewegenden Film und anregende Gespräche.